Wesentlich praktischer wäre aber auch im Sommer der Transport im Auto in voller Rutenlänge. Leider war man bislang meist auf die eigene Kreativität angewiesen, denn wirklich brauchbare Ruten-Racks für den Autoinnenraum konnte ich bislang nicht finden. Ich hatte dazu einiges ausprobiert, doch verschwand jede solche Anschaffung sehr schnell wieder im Müll, weil sie für mein Auto nicht die erwünschte, praxistaugliche Lösung darstellte und somit wieder meiner Behelfslösung Marke Eigenbau weichen musste. Nun hat die lettische Firma Take Tackle (ihr kennt bereits meine Vorliebe für deren Schusskorb) ein Ruten-Rack für den Autoinnenraum auf ein Markt gebracht, das zwar nicht ganz billig ist, jedoch den Praxistest problemlos bestanden hat. Wie auch bei anderen Produkten für uns Fliegenfischer ist der Preis zweitrangig, wenn die Qualität stimmt. Dieses Produkt stimmt sowohl in punkto Qualität wie auch Funktionalität. Deshalb freut es mich, euch diese Neuheit kurz vorstellen zu dürfen:

Das Rack kommt in einem praktischen Stofffutteral und ist sauber und durchdacht hergestellt. Er lässt sich einfach und schnell zusammenbauen. In der Länge variierbar, lässt sich die Basis dann an jede Autoinnenraumbreite anpassen. Der vordere Teil des Racks wird an der Frontscheibe befestigt. Durch eine Stellschraube lassen sich die Winkel der beiden Teile schnell an das jeweilige Fahrzeug anpassen, sodass die Ruten dann perfekt waagrecht darin platziert werden können. So lassen sich mehrere Ruten aufgebaut nebeneinander verstauen bzw. problemlos ablegen. Wichtig ist dabei nur, dass das Spitzenteil der Rute beim Absitzen im Frontteil eingerastet wird und die gewünschte Rute vor dem Aussteigen wieder gelöst wird. Da die Ruten während der Fahrt gut halten müssen, kann man sie natürlich nicht von hinten via Kofferraum aus der Halterung ziehen.

Befestigt wird die Basis, wie auch die Halterung für die Rutenfront an der Autoscheibe durch Saugnäpfe aus hochwertigem Silikon.* Ich war diesbezüglich sehr skeptisch, weil andere Halterungen, wie z.B. für Navis bevor diese fix im Cockpit verbaut wurden, bei Temperaturwechsel am Morgen bereits wieder auf dem Armaturenbrett lagen, weil irgendwie Luft unter den Saugnapf  gelangte. Länger hielten sie nur bei konstanten Temperaturen im mittleren Bereich. Ich kann euch versichern, dass dies damals einerseits an meiner Bequemlichkeit lag, sich nicht intensiv genug mit dem Problem zu befassen und andererseits an der fehlenden Erklärung in der Gebrauchsanweisung. Inzwischen weiss ich, dass diese Halterungen funktionieren und auch wochenlang und bei wechselnden Temperaturen haften.

Ganz wichtig dabei ist nämlich, dass die Flächen darunter nicht trocken sein dürfen! Trockene Flächen ermöglichen bei Temperaturwechseln und damit einhergehender Verformung des Materials den Lufteintritt. Dasselbe geschieht, bei der Säuberung der Flächen mit Alkohol oder Isoprophanol. Wenn man sie damit säubert, verdunstet der Alkohol noch bevor man den Saugnapf anbringt und man hat wieder die ungewollte, trockene Unterlage. Trocken und staubfrei, wie wir das vom Verkleben von Flächen gewohnt sind, ist Gift für das Anbringen von Saugnäpfen an Autoscheiben!

Benetzen sie stattdessen vor dem Anbringen die Scheibe einfach mit Wasser und das Ding hält bombenfest. Das darunter eingeschlossene Wasser kann nicht verdunsten und verhindert somit die Austrocknung und Verformung des Materials. Perfektionisten können auch destilliertes Wasser verwenden, falls sie keine Kalkrückstände haben wollen, wenn das Wasser vor Ort sehr hart ist. Wann immer sie also irgendwelche Saugnäpfe an Scheiben anbringen müssen, beherzigen sie diesen Tipp und sie werden zufrieden sein, sofern das Material des Saugnapfes hochwertig ist. Der kurze Clip dazu ist selbsterklärend.