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Newsletter September 2024

Lang ist’s her…

Es ist mittlerweile eine ganze Weile her, seit ich mich das letzte Mal per Newsletter an euch gewandt habe. Ich fische halt lieber und bewege mich allgemein lieber im Freien, als Zeit vor dem PC zu verbringen. Ab und zu schreibe ich dort mal etwas in den Blog oder rufe zur Unterstützung auf, wenn es darum geht, nachteilige Projekte an unseren Gewässern zu verhindern.

Mein Job ist u. a. sehr stark mit elektronischer Kommunikation verbunden, und so schätze ich es umso mehr, in meiner Freizeit nicht immer am Smartphone oder PC hängen zu müssen. Mit Ausnahme von WhatsApp als Austausch unter Kollegen und Freunden meide ich soziale Medien so gut es geht. Auf Facebook bin ich kaum 10 x im Jahr präsent, wie ihr vielleicht gemerkt habt. Auf Kommentare meinerseits wird man dort meist lange vergeblich warten. Ich werde mich jedoch bemühen, zukünftig euch öfter mal einen Newsletter zukommen zu lassen. Wenn ihr dies nicht möchtet, dann bestellt den Newsletter einfach ab.

Freier Slot verfügbar!

Die Kurssaison geht dem Ende zu. Wieder waren viele Kursteilnehmer an den diversen Kursen zugegen und auch Privatkurse waren wiederum sehr begehrt.

Beim letzten Masterclass Kurs am 21./22. September 2024 wäre noch ein Platz frei. Falls jemand noch dazustossen möchte, bitte rasch melden.

Die Kurse für das Jahr 2025 werden im November auf der Webseite aufgeschaltet.

Good News für Huchenfischer:

Wie ihr wisst, bin ich im Winter viel auf Huchen unterwegs. Ich befische dann Gewässer, die alle öffentlich zugänglich sind, in der Regel in Kärnten, der Steiermark und Slowenien. Da fallen halt gleich mal 1300-1500 km am Wochenende an, denn leider wohne ich nicht in der Nähe. In Privatstrecken einen unverbrannten Huchen zu befischen und zu landen, ist nicht schwierig, wenn man zum richtigen Zeitpunkt dort ist. Dies in öffentlichen Strecken zu schaffen und ohne Guide oder lokale Führer regelmässige Huchenfänge zu verbuchen, ist etwas anderes. Dies ist es, was mich reizt. Das Einfache war in punkto Fische noch nie mein Ding.

Damit man überhaupt eine Chance hat, einen Huchen zu fangen, ist das Gerät ganz enorm wichtig. Seit Jahren bemühe ich mich darum, Geräte und Schnüre zu entwickeln, damit ihr euch leichter tut. Ich habe mir dazu professionelle Partner ausgesucht. Über CTS sind drei meiner Rutentypen erhältlich, entweder als Blank zum Eigenbau oder direkt von der Firma. Sie decken unterschiedliche Gewichtsbereiche ab, je nach Gewässergrösse, Wasserstand und natürlich der Streamergrösse. Ich verdiene daran keinen Cent. Mein Interesse daran war einzig, eine Rute gebaut zu bekommen, die meinen Erwartungen entspricht und mit der ich Freude habe. CTS hat dies für mich umgesetzt. Ich fische Gerät, dem ich 100% vertrauen kann und das das Werfen mit dem speziellen Setup sehr erleichtert. Die drei Ruten (GF Hucho Hunter 600, 725 und 925) haben alle eine Länge von 11.6 ft., die ich als absolut ideal erachte.

Der von vielen so geliebte Schusskopf, der Mucho Hucho Super Sinker, wurde in Zusammenarbeit mit RIO entwickelt und wird als Private Label Schnur von Rudi Heger als Gebietsvertreter vertrieben. Leider ist er seit längerer Zeit nicht erhältlich. Auch die Mucho Hucho LoWater, die ich als Prototyp nun schon zwei Saisonen gefischt habe, fiel der Nach-Covid-Zeit zum Opfer. RIO beschloss nur noch 10000er Serien ihrer bewährten Schnurserien rauslassen. Solche Zahlen sind für eine kleine Nische wie das Huchenfliegenfischen absolut unrealistisch. Die Produktion von Private Label Schnüren wurde damit zurückgestellt.

Nun zu den guten Neuigkeiten für die kommende Huchensaison:

Der Mucho Hucho Super Sinker sowie der Mucho Hucho LoWater Schusskopf sollten laut Rudi Heger im Oktober 2024 eintreffen!

Ich weiss, dass viele darauf warten, und ich freue mich, dass es nun endlich klappen wird und diese Schnur dann auch euch zur Verfügung stehen wird.

Kuba 2024

Als ich im Jahr 2009 mit einer Gruppe auf Cayo Santa Maria war, war die Situation völlig anders als sie sich heute darstellt. Von November bis April ist das trockenste Wetter zu erwarten. Im April waren gewöhnlich die ersten migrierenden Tarpons präsent, die entlang der Küste zu ihren Laichgründen unterwegs waren. Das Frühjahr galt allgemein als sehr sonnig, jedoch windig und weniger heiss, während der Sommer vom Wetter her konstanter war mit weniger Wind und einer oft glatten Wasseroberfläche, was für das Sichtfischen natürlich vorteilhaft ist. Allerdings ist es im Sommer auf Kuba deutlich heisser, und auch die Wassertemperaturen knacken dann die 30°C. Der Herbst war für mich nie eine Option wegen der Hurrikans. Hurrikan Ian hatte 2022 diverse Hotels platt gemacht und viele sind immer noch im Aufbau begriffen. Es ist also durchaus riskant, zu dieser Jahrezeit Kuba aufzusuchen. Cayo Cruz musste nach diesem Hurrikan fast ganz neu aufgebaut werden. Die Insel wurde gar in zwei Teile geteilt. Ganz allgemein wird derzeit auf den Cayos viel gebaut bzw, wieder aufgebaut. Cayo Paredon erkennt man kaum wieder. Wo noch 2015 nur ein alter Leuchtturm mit einem ziemlich heruntergekommenen Leuchtturmwärterhaus stand, tronen nun drei riesige Hotels mit jeweils mehreren hundert Betten, die von weitem wie eine kleine Stadt aussehen. Mit der Idylle ist es dort leider vorbei.

Die nördlichen Cayos.

Unberechenbares Wetter

Mittlerweile jedoch hat sich die Situation geändert. Dieses Frühjahr war der März und April fast durchgehend regnerisch. Wenn man eine Woche bei Avalon bucht (meist geht unter einer Woche gar nichts, auf Cayo Paredon nichts unter drei Tagen - via Flyfishing the Run), dann kann man bei stärkerem Wind dort schlicht nicht mit dem Boot raus. Man ist dann gezwungen, mit einem Guide watend die Ufer abzufischen, obwohl man eigentlich ein Boot gebucht und bezahlt hatte. Früher war es möglich, spontan via Marina Marlin zu buchen, wenn das Wetter gepasst hat. Dem ist seit der Übernahme durch Avalon leider nicht mehr so. Das ist sehr schade. Auch DIY Fischen gestattet Avalon nicht. Im Sommer ist das Wetter auf den Cayos gewöhnlich recht konstant. Dieses Jahr hatten wir jedoch Windgeschwindigkeiten von 20 bis 40 km/h!

Ohne Wind ist das Fischen auf den Flats traumhaft.

Ich war auch auf Cayo Cruz. Ich habe dort nicht gefischt, weil man auch dort nur fischen darf, wenn man die ganze Woche bucht. Da ich mit meiner Frau unterwegs war und wir auch tauchen und das Land geniessen wollten, habe es mir die Destination nur angesehen. Es wäre dort unmöglich gewesen bei diesem starken Wind vom Boot zu fischen, da die Insel sehr flach und exponiert ist. Die Gewässer um Cayo Cruz sind sehr flach (deutlich flacher als östlich davon), und das Wasser wird dort, sobald der Wind stärker bläst, milchig mit einer Sichttiefe von kaum 30 cm. Es hätte auch dort keine Möglichkeit gegeben, vom Boot aus einen Permit oder Bonefish zu sehen.

Kurzfristige Buchungen von Skiffs

Das bedeutet dann auch auf für so eine $6000 Destinationen (pro Woche inclusive ohne Flug) dass man dann irgendwo in einer windabgewandten, aber trotzdem milchigen Bucht, die Ufer mit einem Guide bei deutlich über 30°C watend befischen muss. Das ist natürlich alles andere als das, was man sich erwartet hat. Auf Cayo Guillermo ist es möglich über die Marina Marlin Bootstrips zum Fliegenfischen zu wesentlich günstigeren Konditionen als bei Avalon auch kurzfristig zu buchen, falls die Guides nicht belegt sind. Allerdings sind die Guides dort nicht sehr zuverlässig. Dass man rausfahren kann, wenn man will, klappt meist nicht nach Wunsch. Da ein 20 bis 40 km/h starker Wind wehte, war es nicht möglich mit dem Boot rauszufahren. So wurden meine Pläne von 2-3 Tagestrips buchstäblich vom Winde verweht. Der vor Ort mit der Planung befasste Guide hatte leider den Virus eingefangen, der derzeit auf Kuba auf dem Festland um sich greift und lag flach.

Ein schöner DIY Bonefish vom Sommer 2024!

Allerdings war es möglich vom Ufer aus zu fischen, was jedoch eine gute Kenntnis der Flats verlangt, die ich Gott sei Dank hatte. Man kann auch so schöne Fische fangen und auf manchen Flats sind auch Tarpons zugegen. Im Allgemeinen jedoch war das Wetter diese Saison nicht das, was man sich dort im Sommer erwartet, und die Fischerei war deshalb auch für mich stark eingeschränkt.

Die Armut greift um sich

Während man früher eigentlich alles bekam und nie irgendwo ein Mangel herrschte, hatte Amerika in den letzten paar Jahren den Kubanern den Hahn zugedreht und sanktioniert auch Staaten deren Boote mit Nahrung und dem Nötigsten in die Häfen von Kuba einfahren. Der Tourismus wurde ebenfalls attackiert. Wer nun auf Kuba seinen Urlaub verbringt, muss zukünftig für die USA ein Visum beantragen, selbst dann, wenn sein Land als visafrei gilt. Dies führt dazu, dass Touristen Kuba meiden, um sich nicht andere Wege zu verbauen. Es mangelt den Kubanern an allem. Das bedeutet, dass selbst wenn man in einem 5-Stern Hotel untergebracht ist, man damit rechnen muss, dass vielleicht einmal das Wasser nur sehr heiß ist, aber kein kaltes Wasser verfügbar ist oder dass das Bettzeug nicht so oft getauscht werden kann, weil dies auf dem Festland gewaschen wird und dort mehrmals täglich der Strom abgestellt wird. Bitte wählen Sie ihr Hotel genau aus, denn manchen Hotels mangelt es auch an Nahrungsmitteln, sodass das all-inclusive Büffet dann nicht sehr vielfältig ist. Das ehemalige Pullman Hotel auf Cayo Coco ist fertig renoviert. Es heisst jetzt Melia Costa Rey. Das Melia Cayo Coco sollte in kürze fertig renoviert sein. Beide Hotels sind empfehlenswert. Das Melia Jardines del Rey ist auch eine gute Alternative. Auf Cayo Guillermo derweilen das Kempinski Ressort und auf Cayo Paredon das Gran Aston.

Skyline von Cayo Paredon: Vom einsamen Leuchtturm zur "Hotelstadt".

Es mangelt ihnen also an Strom, es fehlt an Trinkwasser und am Benzin aber auch an Grundnahrungsmitteln. Es verhungern mittlerweile auf dem Festland auch Menschen. Kuba steckt in einer sehr, sehr schlimmen Krise. Deshalb sieht man auch jetzt mehr Kubaner denn je mit dem Netz vom Ufer aus oder mit Harpunen oder Angelruten fischen. Es ist zwar für den Fischbestand nicht förderlich, jedoch ist es verständlich, denn sie kämpfen ums Überleben. Man muss sich also im Klaren sein, dass man, wenn man nach Kuba fährt mit Einschränkungen zu rechnen hat.

Kuba benötigt Touristen

Nicht hinzufahren, wäre der falsche Weg, denn Kuba lebt vom Tourismus, und das Land tut alles, damit der Tourist von dem, was hinter den Kulissen abgeht, nichts mitbekommt. Da die Kubaner sehr liebe Leute sind, nimmt man das gerne in Kauf. Es ist für mich allerdings erschreckend, wenn ein 5-Stern Hotel an der Lobby-Bar Plastikbecher ausgeben muss, weil sich der Staat wegen der Energiekrise nicht leisten, kann Glas zu produzieren. Dies ist das für mich auf einer Insel ,wo es gilt Abfall zu vermeiden (und vor allem Plastik) einfach ein Skandal! Die Kubaner sind jedoch ein stolzes Volk und lassen sich von den US-Amerikanern nicht unterkriegen, obwohl diese mit aller Gewalt versuchen, die Bevölkerung für den Sturz der Regierung zu gewinnen auch wenn dies Menschenleben fordert.

Fahrt nach Kuba und geniesst die Gastfreundschaft und das Land! Bitte seid jedoch verständnisvoll wegen der eventuellen Einschränkungen, denn die Leute dort haben es nicht leicht.

Und … Tarpons hat es trotzdem genug, denn die sind nicht so gut zum Essen.

Ich wünsche euch noch eine gute Herbst- und Winterfischerei! Geniesst die Zeit am Wasser!

Tight Lines!

Günter Feuerstein

 

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