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Was für ein verrücktes Wochenende

Es gibt beim Fischen Tage, da läuft überhaupt nichts. Die Fische scheinen lethargisch zu sein, ja regelrecht zu schlafen. Dies gilt besonders für den Huchen. Und dann gibt es Tage, da sind die Fische aktiv und die Chancen auf einen Fang stehen gut. An manchen Tagen bewegen sich die kleineren und mittleren Fische bis 80-90 cm und Tage, da bewegen sich auch die Grosshuchen. Und dann gibt es Tage, an denen fast keine Fische gefangen werden, doch bei dir ist alles anders. Solch ein Wochenende vergisst man dann nicht so schnell, vor allem wenn es sich um Fische jenseits der Metermarke handelt. 

So geschehen am letzten Wochenende. Ich war wieder einmal an einem meiner Lieblingsflüsse in den Voralpen unterwegs und freute mich auf die neue Saison. Am ersten Tag stupste ein 70er kurz die Maus an und dann meldete sich ein ganz grosser Standhuchen nach langem wieder einmal ganz kurz, blieb aber nicht am Streamer hängen. Gegen Abend dann der erste Fisch und dies zugegebenermassen an einem Pool, den ich eigentlich gar nicht vorgesehen hatte. Ich wollte einfach nicht noch grossräumig den Standort wechseln für die letzten zwei Stunden des Tages. Schon beim zweiten Wurf dann der Kontakt! Nach einem guten Drill lag ein Huchen von 102 cm im Kescher. Der Anfang war gemacht.

Am nächsten Tag war perfektes Mauswasser. Zu Mittag dann der ersehnte Schwall an der Oberfläche und ein kapitaler Huchen hing fest. Nach einem wirklich guten Drill landete ein feister Huchen von 110 cm im Kescher. Zwei Meterfische an zwei Tagen, das ist wirklich nicht die Regel, ein weiterer Huchen verweigerte später die Maus im letzten Augenblick.

Am nächsten Tag wollte ich eigentlich nach dem Frühstück abreisen, doch irgendetwas zog mich nochmals an den Fluss. Ich beschloss noch zwei Stunden zu fischen, um dann den mehrstündigen Nachhauseweg anzutreten. Ich begab mich an eine vielversprechende Stelle, montierte optimistisch meine Kamera auf den Tripod und begann zu fischen. Nach dem 20. Wurf löste sich eine Öse meiner Maus und das Hinterteil fiel ab. Wahrscheinlich hatte der Huchen am Tag zuvor sie zu stark malträtiert. Ich hatte zwar den Haken kontrolliert und nachgeschärft, doch den Rest wohl übersehen. So montierte ich eine neue, diesmal deutlich kleinere Version. Das war eine gute Entscheidung, denn schon beim dritten Wurf erschien der Kopf eines mächtigen Huchens und nahm die Maus seelenruhig mit in die Tiefe. Der kräftige Anhieb sass und es folgte eine massive Gegenwehr. Nach 7 langen Minuten lag abermals ein Grosshuchen im Kescher. Diesmal 115 cm! Drei Meterfische an drei Tagen, das hätte ich selbst in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Ich hatte zwar Urlaub und theoretisch noch ein paar Tage Zeit, doch wenn es am schönsten ist, sollte man gehen. Dies waren die Worte meines besten Fischerkollegen, der mit 60 Jahren leider viel zu früh verstarb. Wie recht er hatte! Mit den Erinnerungen an die starken Drills dieser majestätischen Fische machte ich mich auf den Heimweg und war dankbar, dass Petrus mir diesen Traumstart in die neue Saison ermöglichte. Ich bin gespannt, was mich in dieser Saison noch Überraschendes erwartet.

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Copyright © Günter Feuerstein