Immer wieder hiess es in der Vergangenheit, Biber wären ins Tal eingewandert. Allerdings traten oft auch plötzlich gleich mehrere Exemplare an verschiedenen Stellen auf. Ob es sich dabei mehrheitlich um Biber handelt, die durch Umsiedlungsprojekte den Weg ins Rheintal fanden, wird zumindest gemunkelt. Mittlerweile sind die Biber zum Problem geworden.
Als ich letztes Wochenende an den Lichtensteiner Kanal spatzieren ging, traute ich meinen Augen kaum. Jahrelang hatte ich mich hier im Tal als Vertreter der Fischereivereine für Beschattung und Neupflanzung eingesetzt, um dem Problem der schleichenden Erhöhung der Wassertemperatur entgegenzusteuern. Beschattung(v.a. südseitig) war immer ein Kernelement unserer Forderungen. Deshalb stand ich von Anfang an der Biberansiedlung sehr skeptisch gegenüber. Die wenigen mehrere hundert Jahre alten Schattenspender an unseren Talgewässern wollte ich nicht vom Biber gefällt sehen. Zu klar war noch das Bild der riesigen Schäden bzw. der Biberplage am Bow River in Calgary in meinem Kopf verankert. Jetzt ist das Problem da! In Ruggell am Kanal direkt neben der Hauptstrasse beim Revitalisierungsabschnitt, müssen die Bäume der Reihe nach gefällt werden, weil den Bibern offenbar langweilig war. Obwohl sie hier im Tal überhaupt keinen ökologischen Nutzen haben, haben diese Tiere innerhalb kürzester Zeit den Baumbestand am Gewässer zerstört. 17 Biber sollen es sein, Tendenz steigend.
Gar Überlegungen zur Sicherung des Aussendammes des Alpenrheins vor Biberschäden gibt es, inklusive Abtragung einer 50 cm dicken Erdschicht, bibersicheren Geflechten, etc. Offenbar möchte man viel Geld in die Hand nehmen, anstatt sich einzugestehen, dass die Ansiedlung des Bibers in der dicht besiedelten Talebene des Rheintals ein grosser Fehler war. Die einzige sinnvolle Massnahme ist der Totalabschuss. Vielleicht käme aber zwischenzeitlich jemand zumindest auf die Idee, die verbliebenen Bäume mit Maschendraht zu sichern. Nicht ein einziger Baum ist dort abgesichert!
Ein Trauerspiel ...