In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Fliegenfischen wurde ein Artikel von Michael Mauri abgedruckt, in dem dem Autor einmal mehr ein grober Fehler in der Terminologie unterlaufen ist. Der von M. Mauri fälschlicherweise als Circle Cast dargestellte Wurf ist ganz eindeutig die Beginnervariante des Snap-T, den ich vor vielen Jahren entwickelt hatte und der von meinem ehemaligen Kursteilnehmer Graham Andersson aus Calgary mit meiner Zustimmung unter dem Namen Snap-T um die Welt getragen wurde. Durch den Snap-T wird die ausgefischte Fliegenschnur stromauf geflippt. Für Anfänger verwende ich immer die Variante mit einer Halbkreisbewegung, damit die Ebenen besser getrennt werden können. Somit ist es auch für einen Anfänger ohne Hast möglich, den darauf anschließenden meist 45° stromab gerichteten Rollwurf (Single Spey) auszuführen. Profis verwenden die Snap-T Variante, bei der Dreiecke zum Einsatz kommen(mehr Effizienz). Besonders der Zweihandfischer profitiert davon. Der Snap-T ist klar definiert und als solcher sogar in den Wurfprogrammen von Instruktorprüfungen zu finden.
Der von Mauri fälschlicherweise als Circle Cast bezeichnete Wurf hingegen ist ein komplett anderer Wurf, der die stromabwärts ausgefischte Schnur stromauf befördert. Die Rutenspitze beschreibt dabei eine Kreisbahn (deshalb der Name Circle Cast), die jedoch in der Praxis oft mehr einer Ellipse ähnelt. Durch diese fließende "Kreisbewegung" wird Die Schnur vom Wasser abgehoben, um dann in eine Switch Cast Präsentation überzugehen. Das Ziel liegt also 180° vom Ausgangspunkt. Es ist im Prinzip ein Snake Roll Cast jedoch ohne Richtungswechsel. Anstatt es bei der Bezeichnung Snake Roll zu lassen ist irgendwann die Bezeichnung Circle Cast aufgetaucht.
Günter Feuerstein
Auch hier die korrekte Beschreibung des Circle Casts und die Darstellung des Snap-T samt Video: http://www.cumbriaflyfishing.co.uk/singlespets.htmhttp://www.virtualflycasting.com/st_sh.htm